Sabine Mariss

 

Musik begleitet mich schon mein ganzes Leben. Als kleines Mädchen traf man mich meist singend an. Mit 13 kam zum Gesang die Klarinette hinzu und nachdem ich, zunächst „streng klassisch“ geschult, bei einem längeren musikalischen Studien-Aufenthalt 1983 in Indien meine Liebe zur Improvisation entdeckt habe, haben sich schon bald danach auch die Türen zum Jazz und zur Weltmusik für mich geöffnet.

Und das sind ein paar der Projekte, die dann im Laufe der Jahrzehnte geboren wurden: Ein „klassisches“ Jazz-Quartett, ein Duo mit einem Obertonsänger, erste Loop-Experimente in einem ziemlich verrückten Duo mit einem Kontrabassisten, ein klassisches Duo mit einem Pianisten, eine Balkan-Band, ein experimentelles Musik-Theater im Rahmen des „Yiddish Summer Weimar“ –

und seit 2018 nun mein Solo-Programm „Klang-Poesie und wilde Loops“ und die zwei musikalische Lesungen, „Aus Liebe zum Leben“ und, seit 2024, „Geflochtenes Süßgras“. In diesen Solo-Projekten kann ich mich mit viel Begeisterung austoben und auch meine Leidenschaft fürs Vorlesen ausleben.

Was mich ganz besonders freut ist die Zusammenarbeit mit der Soziologin und Buchautorin Annelie Keil, bei der ich in den 80ern in Bremen studiert habe. Seit 2020 brüten wir gemeinsam  musikalische Lesungen aus. Annelie spricht über so wichtige Themen wie das Älter werden, das Abschied nehmen und das Sterben, aber auch darüber, was eigentlich Gesundheit ist und was das Leben lebenswert macht und ich begleite sie mit meiner Musik.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich aber auch meine beiden neuesten Band-Projekte: Das ist zum einen die 7-köpfige Band „Dermaßen Diemarden“ – und ja, wir kommen wirklich alle aus Diemarden, dem tollen Dorf, in dem ich lebe! Dazu gehören u.a. Hanna Carlson und Gerd Endmann. Wir covern alles, was gute Laune macht und groovt! Und als Zweites gibt es noch mein neues klassisches Bläser-Quintett Cinque Suoni, also nicht wirklich eine Band, aber definitiv ein alter Traum von mir. Wir spielen Stücke aus der Klassik, der Romantik und der Moderne und werden im September 24 unsere Premiere haben!

Also, eins ist klar: Die Neugier bleibt und so werde ich mir weiterhin ganz ohne Berührungsängste immer wieder neue Klang-Räume und Themen erobern. Routine ist wohl eher nix für mich. Ich mag es bunt und immer wieder frisch! Gerne groovig, auf jeden Fall lebendig, gerne auch mal verrückt und immer mit Seele…

Ausbildung:

  • 6 Jahre Klarinettenunterricht bei Professor Albert von der Musik-Akademie Detmold
  • 6-monatiger Studien-Aufenthalt in Benares/Nordindien, Dhrupad-Unterricht (Gesang) bei Ritvik Sanyal, Tablas-Unterricht bei Chhote Lal Misra
  • Gesangsunterricht bei Gertraude Spier/Oldenburg und Gisela Rohmert/Lichtenberg, bei Darmstadt
  • Dreijährige Gesangs-Ausbildung am Lichtenberger Institut für angewandte Stimmphysiologie
  • Jazz- und Improvisationsworkshops bei Ursula Dudziak, Maria Joao, Gabriele Hasler, Anne Hartkamp, Andrea Goodman und Anderen
  • Zertifizierte Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg

Projekte:

  • Seit 2024 Musikalische Lesung „Geflochtenes Süßgras“, mit Ausschnitten aus dem gleichnamigen Buch von Robin Wall Kimmerer
  • Seit 2023 Cover-Band „Dermaßen Diemarden“ mit Hanna Carlson, Sabine Mariss, Gerd Endmann, Jörg Hillmann, Florian Klinge, Janko Engelhardt und Junker Matthaei
  • Seit 2023 Bläser-Quintett Cinque Suoni mit Beate Bode, Nils Folchert, Sabine Mariss, Günter Bode, Endré Toth
  • Seit 2021 Musikalische Lesung „Aus Liebe zum Leben“, mit Texten von Rachel Naomi Remen, Aufnahme der gleichnamigen CD im Arbor-Verlag
  • Seit 2020 Gemeinsame musikalische Lesungen mit Prof. Annelie Keil, aktuell „Tango des Lebens – Über die Kraft der Melancholie“
  • Seit 2019 Auftritte mit dem Solo „Klangpoesie und wilde Loops“
  • 2019 Komposition der Filmmusik für den Kurzfilm „Zugfisch“, Regie Christian Ewald von der „Knockwoodfilms GmbH“
  • 2018 Aufnahme der Solo CD Windspiel
  • 2016 Im Rahmen des „Yiddish Summer Weimar“ Mitwirkung bei dem experimentellen Musik-Theater Bobe Mayses; Aufführung u.A. im Jüdischen Museum in Berlin (Leitung: Michael Wex, Jenny Romaine, Alan Bern)
  • 2014-2017 Balkan-Band „Itchy Kolo“ mit Justin Ciuche, Tom Dyba, Willy Bode (zunächst Martin Tschoepe) und Sven von Samson
  • 2011 Gründung der Groove-Company, gemeinsam mit Jörg Hillmann
  • Auftritte beispielsweise bei dem Detect Classic Festival, der Breminale/Bremen, dem Jazz-Festival Göttingen, bei „Jazz ohne Gleichen“, bei der „Nacht der Kultur“, Göttingen
  • 1993 Uraufführung vom „Garten der Klänge“ von Hans Otte an der Opera Stabile in Hamburg
  • 1991 Musikalische Mitwirkung bei dem Tanztheaterstück „King Lear“ von Johann Kresnik in Bremen, Musik von Serge Weber
  • In den 90ern Mariss-Hammerschmidt-Duo mit dem Kontrabassisten Reinhart Hammerschmidt, Bremen
  • In den 80ern Sabine-Mariss—Quartett, mit Uli Löh am Klavier, Ralf Stahn am Kontrabass und Sönke Wittenberg am Schlagzeug, Bremen
  • In den 80ern Duo mit dem Obertonsänger Reinhard Schimmelpfeng, CD-Aufnahme „Liebeslied“ bei Friedrich Thein, Bremen